In der flächenmäßig größten Gemeinde im Bezirk Perg trat am Donnerstag (11. November) der Gemeinderat in der Musikschule zur konstituierenden Sitzung zusammen.

ST. GEORGEN AM WALDE. Heinrich Haider (SPÖ) wurde von Bezirkshauptmann Werner Kreisl als neuer Bürgermeister der 1.970-Einwohner-Gemeinde angelobt. Der 52-Jährige ist beruflich im IT-Bereich bei der voestalpine group-IT GmbH tätig. Seine Arbeitszeit wird er reduzieren, um am Montag und Freitag am Gemeindeamt vor Ort zu sein. Haider bringt viel politische Erfahrung mit: Seit 2003 ist er im Gemeinderat, von 2009 bis 2021 wirkte er als Vizebürgermeister. Gerade für kleine Gemeinden sei die derzeitige Spaltung der Gesellschaft ein Problem, sagte er. Die Vereine würden diese Entwicklung etwas abfedern. Für die gewählten Gemeindevertreter sollte es das Ziel sein, “das Gemeinsame vor das Trennende zu stellen”. Größere Investitionen in den nächsten Jahren beträfen die Finanzierung von zwei Löschfahrzeugen für die Feuerwehr und ein Kommunalfahrzeug. Wo er Handlungsbedarf sieht? Das Betriebsbaugebiet in Linden müsse aktiviert und leistbare Baugründe für junge Menschen geschaffen werden. “Ich hoffe auf gute und faire Zusammenarbeit. Möge es uns gelingen, St. Georgen in den nächsten Jahren positiv zu gestalten”, sagt er.

Manfred Buchberger neu als Vizebürgermeister

Erster Vizebürgermeister bleibt Andreas Payreder (ÖVP), der das Rennen um das Bürgermeister-Amt in der Stichwahl knapp verloren hatte. “Der Wahlkampf ist fair abgelaufen, ich bedanke mich bei allen Mandataren, dass sie mitarbeiten”, betont er. Neu ist mit Manfred Buchberger (SPÖ) der zweite Vizebürgermeister. Für ihn ist es die dritte Periode im Gemeinderat. Er prägt das Sport-Geschehen im Ort seit Jahrzehnten entscheidend mit: Als Gründer und langjähriger Obmann von Askö St. Georgen am Walde, als Organisator des Mountainbike-Marathons Granitbeisser und als Skilehrer. Bei der Askö und beim Verein Schorschi ist er aktuell Obmann-Stellvertreter. Beruflich war der heute 67-Jährige vor seiner Pensionierung in der Finanzabteilung der Voest tätig.

Die neuen Verhältnisse im Gemeinderat

Bei den Mehrheitsverhältnissen im Gemeinderat – ÖVP 9 Sitze, SPÖ 8, LFH 1 – ist die Bürgermeister-Partei bei Beschlüssen auf die Stimmen der Volkspartei angewiesen. Im Gemeindevorstand sind neben dem Ortschef sowie seinen beiden Stellvertretern Paul Palmetshofer und Thomas Hundegger (beide ÖVP) vertreten.

Fraktionsobleute sind Paul Palmetshofer (ÖVP), Alexander Sengstbratl (SPÖ) und Franz Hochstöger (“Liste Franz Hochstöger”, kurz LFH), der die vergangenen sechs Jahre Bürgermeister war.

Die vier Ausschüsse der Gemeinde

Vier Ausschüsse wurden eingerichtet, die ÖVP hat jeweils drei, die SPÖ zwei Sitze. Franz Hochstöger (LFH) ist jeweils Vertreter mit beratender Stimme. Etwas anders setzt sich der Prüfungsausschuss zusammen (ÖVP 2, SPÖ 2, LFH 1). Die Leitung wäre Franz Hochstöger (LFH) zugestanden. Er verzichtete aber. Daher fällt der Obmann der ÖVP zu, weil sie nicht den Bürgermeister stellt. Ausschussobleute sind Johann Gruber (Prüfungsausschuss, ÖVP), Barbara Kurzbauer (Bau-, Planungs- und Finanzierungsausschuss, SPÖ), Markus Gruber (Umwelt- und Regionalentwicklungsausschuss, ÖVP) sowie Daniel Huber-Deleja (Kultur- und Familienausschuss, ÖVP).

Quelle: meinbezirk.at